Pharmakodynamik
Omalizumab ist ein rekombinanter, aus DNA abgeleiteter, humanisierter monoklonaler Antikörper, der selektiv an das menschliche Immunglobulin E (IgE) bindet.
Pharmakokinetik bei Kindern
Keine Informationen
Dosierungen
Verbesserung der Asthmakontrolle bei schwer persistentem Asthma |
- Subkutan
-
6 Jahre
bis
18 Jahre
[1]
- Dosierung und Dosierungshäufigkeit werden durch die vor Behandlungsbeginn gemessene Serumkonzentration des Gesamt-IgE und durch das Körpergewicht bestimmt, siehe nachstehende Tabelle.
- Behandlung durch einen spezialisierten Kinderarzt (Pulmologe), der Erfahrung mit der Verwendung von Omalizumab in dieser therapeutischen Indikation hat.
DOSIERUNGSSCHEMA (Dosierung in mg/Dosis) Bitte berücksichtigen Sie die unterschiedliche Dosierfrequenz (alle 4 Wochen versus alle 2 Wochen)
Initial wert IgE |
≥20- 25kg |
>25- 30kg |
>30- 40 kg |
>40- 50 kg |
>50- 60 kg |
>60- 70 kg |
>70- 80 kg |
>80- 90 kg |
>90- 125 kg |
>125- 150 kg |
≥30-100 |
75 mg/ 4 Wo |
75 mg/ 4 Wo |
75 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
>100-200 |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
>200-300 |
150 mg/ 4 Wo |
150 mg/ 4 Wo |
225 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
>300-400 |
225 mg/ 4 Wo |
225 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
>400-500 |
225 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
>500-600 |
300 mg/ 4 Wo |
300 mg/ 4 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
>600-700 |
300 mg/ 4 Wo |
225 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 4 Wo |
600 mg/ 4 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
X |
X |
>700-800 |
225 mg/ 2 Wo |
225 mg/ 2 Wo |
300 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
X |
>800-900 |
225 mg/ 2 Wo |
225 mg/ 2 Wo |
300 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
X |
X |
>900-1000 |
225 mg/ 2 Wo |
300 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
X |
X |
X |
>1000 -1100 |
225 mg/ 2 Wo |
300 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
X |
X |
X |
X |
>1100 -1200 |
300 mg/ 2 Wo |
300 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
X |
X |
X |
X |
>1200 -1300 |
300 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
450 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
X |
X |
X |
X |
X |
X |
>1300 -1500 |
300 mg/ 2 Wo |
375 mg/ 2 Wo |
525 mg/ 2 Wo |
600 mg/ 2 Wo |
X |
X |
X |
X |
X |
X |
X = es sind keine Daten bzgl. einer Dosierungsempfehlung verfügbar; Wo: Wochen
|
Chronische Urtikaria |
- Subkutan
-
6 Jahre
bis
12 Jahre
[2]
[3]
[4]
[5]
Es sind nur wenige Fallberichte zur Anwendung von Omalizumab bei chronischer Urticaria bei Kindern verfügbar. Eine gut untermauerte Dosisempfehlung kann daher nicht gegeben werden. Die folgenden Dosierungen wurden in Fallberichten beschrieben:
- 300 mg alle 2 Wochen: 10 Jahre altes Mädchen (Netchiporouk 2015)
- 300 mg alle 4 Wochen: 8 Jahre alter Junge (Viswanathan 2013)
- 150 mg alle 2 Wochen: 10 Jahre alter Junge (Uysal 2014)
- 150 mg alle 4 Wochen: 7 und 10 Jahre alte (Sussman 2014), 4 und 5 Jahre alte Mädchen (Netchiporouk 2015)
Sobald die Urtikaria in Remission geht, wird die Dosis ausgeschlichen. Behandlung durch fachärztliches Personal für pädiatrische Allergologie oder pädiatrische Dermatologie, das Erfahrung mit der Verwendung von Omalizumab in dieser therapeutischen Indikation hat.
-
12 Jahre
bis
18 Jahre
[1]
|
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
< 12 Jahre:
Sehr häufig (> 10%): Fieber
Häufig (1–10%): Kopfschmerzen, Schmerzen im Oberbauch
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Pharyngitis, Sinusitis, Synkope, Parästhesie, Schläfrigkeit, Schwindel, Orthostasesyndrom, Flush, allergischer Bronchospasmus, Husten, dyspeptische Anzeichen und Symptome, Diarrhö, Übelkeit, Photosensibilität, Urtikaria, Hautausschlag, Pruritus, Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schwellung, Erythem, Schmerzen, Pruritis, grippeähnliches Krankheitsbild, Anschwellen der Arme, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Arthralgie
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Idiopathische Thrombozytopenie, einschließlich schwerer Fälle, anaphylaktische Reaktion, Bildung von Anti-Omalizumab-Antikörpern, Serumkrankheit, eventuell mit Fieber und Lymphadenopathie, allergische granulomatöse Vaskulitis (Churg-Strauss-Syndrom), Angioödem, Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
- Beachten Sie das Stufenschema der aktuell gültigen Leitlinie der Global Initiative for Asthma (GINA) (https://ginasthma.org/gina-reports/).
- Omalizumab ist nicht angezeigt für die Behandlung von akuten Asthma-Exazerbationen, akuten Bronchospasmen oder eines Status asthmaticus.
- Nach Beginn der Therapie mit Omalizumab wird ein plötzliches Absetzen von systemischen oder inhalativen Corticosteroiden nicht empfohlen. Eine Reduktion der Corticosteroide sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und muss gegebenenfalls stufenweise durchgeführt werden.
- Allergische Reaktionen Typ I: Bei der Anwendung von Omalizumab können lokale oder systemische allergische Reaktionen vom Typ I einschließlich Anaphylaxie und anaphylaktischem Schock auftreten. Diese können sogar nach einer längeren Behandlungsdauer eintreten. Die ersten 3 Anwendungen sollten unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal erfolgen und Arzneimittel zur Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion sollten zum sofortigen Einsatz bereitstehen. Tritt eine anaphylaktische oder eine andere schwerwiegende allergische Reaktion auf, muss die Verabreichung von Omalizumab sofort abgebrochen und eine angemessene Therapie eingeleitet werden.
- Serumkrankheit: Bei Patienten, die mit humanisierten monoklonalen Antikörpern wie Omalizumab behandelt wurden, wurden Serumkrankheit und Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen, die verzögerte allergische Typ-III-Reaktionen sind, festgestellt. Das Auftreten der Symptome erfolgte typischerweise 1 – 5 Tage nach Verabreichung der ersten oder einer der folgenden Injektionen, aber auch nach längerer Dauer der Behandlung. Typische Symptome der Serumkrankheit sind Fieber und Lymphadenopathie. Zur Vorbeugung oder Behandlung dieser Erkrankung können Antihistaminika und Corticosteroide verwendet werden.
- Churg-Strauss-Syndrom und hypereosinophiles Syndrom: Patienten mit schwerem allergischem Asthma können selten ein systemisches hypereosinophiles Syndrom oder eine allergische eosinophile granulomatöse Vaskulitis (Churg-Strauss-Syndrom) aufweisen, die beide üblicherweise mit systemischen Corticosteroiden behandelt werden.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
ANDERE MITTEL BEI OBSTRUKTIVEN ATEMWEGSERKRANKUNGEN ZUR SYSTEMISCHEN ANWENDUNG
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Leukotrienrezeptorantagonisten |
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R03DC03
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Andere Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen zur systemischen Anwendung |
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|
R03DX09
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Referenzen
-
Novartis Europharm Limited. , SPC Xolair( EU/1/05/319/002-4) 14-4-2015, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
-
Sussman G et al. , Real-life experiences with omalizumab for the treatment of chronic urticarial. , Ann Allergy Asthma Immunol., 2014, Feb;112(2):, 170-4
-
Uysal P et al. J , An algorithm for treating chronic urticaria with omalizumab: dose interval should be individualized. , Allergy Clin Immunol., 2014, Mar;133(3):, 914-5.e2
-
Viswanathan RK et al. 2013, Retrospective analysis of the efficacy of omalizumab in chronic refractory urticarial., Allergy Asthma Proc., 2013, Sep-Oct;34(5):, 446-52
-
Netchiporouk E et al., Management of pediatric chronic spontaneous and physical urticaria patients with omalizumab: case series., Pediatr Allergy Immunol., 2015 , Sep;26(6), 585-8
-
Novartis Europharm Limited, SmPC Xolair 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze (EU/1/05/319/008-011), https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/, aufgerufen 09.02.2021
Änderungsverzeichnis
- 25 März 2021 07:39: Neue Monographie "Omalizumab"
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung