Protamine sind stark basische niedermolekulare Proteine mit hohem Argininanteil (67%). Die Aufhebung der Wirkung von unfraktioniertem Heparin erfolgt durch eine Heparin-Protamin-Interaktion. Das stark negativ geladene Heparin wird durch Bildung eines Komplexes mit dem positiv geladenen Protamin neutralisiert. Bei dieser Reaktion verliert das gebundene Heparin die gerinnungshemmende Wirkung. Nach intravenöser Gabe von Protamin tritt die heparinantagonisierende Wirkung innerhalb kürzester Zeit (Minuten) ein. In Abwesenheit von Heparin gegeben, wirkt Protamin insbesondere in höherer Dosierung antikoagulatorisch. Protamin antagonisiert nur zum Teil die Wirkung von fraktionierten, niedermolekularen Heparinpräparaten.
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Es ist derzeit keine Arzneispezialität in Österreich verfügbar (08/2023).
In Österreich zugelassen, aber nicht im Handel:
Injektionslösung 1000 E./mL (Protaminhydrochlorid)
Injektions-/Infusionslösung 1400 E./mL (Protaminsulfat)
Die zugelassenen Injektionslösungen enthalten Protamin in Form von Protaminhydrochlorid bzw. Protaminsulfat. Die angegebene Stärke bezieht sich jeweils auf Protaminhydrochlorid bzw. Protaminsulfat.
Anwendungshinweis:
Zur intravenösen Anwendung als langsame Injektion oder als langsame Infusion nach Verdünnung über einen sicheren intravenösen Zugang.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Überdosierung mit unfraktioniertem Heparin (UFH) oder niedermolekularen Heparinen (NMH) | ||||||||||
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Häufig (1-10%): Anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen (z.B. Urticaria), Bradykardie, Hypotonie, Vasodilatation, Flush, Bronchospasmus, Dyspnoe, Übelkeit, Erbrechen, Wärmegefühl
Selten (0,1-0,01%): Angioödem, anaphylaktischer Schock, Rechtsherz- bzw. globales Herzversagen infolge pulmonaler Hypertonie, schwere Hypotonie und Hypertonie. Pulmonal-arterielle Hypertonie, Lungenödem
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Antidote | ||
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Anexate®, diverse Generika
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V03AB25 | |
Kaliumjodid G.L.®
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V03AB21 | |
Nyxoid®
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V03AB15 | |
Bridion®
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V03AB35 |
Eisen-Chelatbildner | ||
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Exjade®
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V03AC03 | |
Ferriprox®
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V03AC02 | |
Desferal®
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V03AC01 |
Mittel zur Behandlung der Hyperkaliämie und Hyperphosphatämie | ||
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Resonium A®
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V03AE01 | |
Renvela®, Sevelamercarbonat, diverse Generika
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V03AE02 |
Entgiftungsmittel für die Behandlung mit Zytostatika | ||
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Calciumfolinat, Leucovorin, diverse Generika
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V03AF03 | |
Fasturtec®
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V03AF07 |