Naloxon, ein halbsynthetisches Morphinderivat, ist ein spezifischer Opioid-Antagonist, der kompetitiv an Opioid-Rezeptoren bindet. Es zeigt eine sehr hohe Affinität für Opioid-Rezeptoren und verdrängt dadurch sowohl Opioid-Agonisten als auch partielle Antagonisten. Naloxon hat keine der „agonistischen” oder morphinähnlichen Eigenschaften anderer Opioid-Antagonisten. Wenn keine Opioide oder agonistische Wirkungen anderer Opioid-Antagonisten vorhanden sind, hat es praktisch keine pharmakologische Wirkung. Für Naloxon konnte kein Gewöhnungseffekt oder die Entwicklung einer körperlichen oder mentalen Abhängigkeit gezeigt werden.
Intravenös/Intramuskulär, bei Verdacht auf akute Opioidüberdosierung oder -intoxikation
Kinder: Initialdosis: 0,01 mg Naloxonhydrochlorid pro kg KG i.v. Falls diese Dosis nicht zur gewünschten Verbesserung des klinischen Bildes führt, kann die Dosis bei der nächsten Injektion auf 0,1 mg pro kg KG erhöht werden. Bei einzelnen Patienten kann auch eine i.v. Infusion erforderlich sein. Wenn kein intravenöser Zugang besteht, ist eine i.m. Gabe in fraktionierten Dosen möglich.
Intravenös/Intramuskulär, zur Aufhebung der Atemdepression und anderer zentralnervöser Dämpfungszustände beim Neugeborenen, wenn die Mutter Opioide erhalten hat:
Kinder: Initialdosis: 0,01 mg Naloxonhydrochlorid pro kg KG i.v. Falls diese Dosis nicht zur gewünschten Verbesserung der Atemfunktion führt, kann die Injektion in Abständen von 2 bis 3 Minuten wiederholt werden. Wenn kein intravenöser Zugang besteht, ist eine i.m. Gabe möglich
Intravenös, zur vollständigen oder teilweisen Aufhebung zentralnervöser Dämpfungszustände, insbesondere der Atemdepression, die durch natürliche und synthetische Opioide verursacht wurden
Kinder: Initialdosis: 0,01 – 0,02 mg Naloxonhydrochlorid pro kg KG i.v. in Abständen von 2 bis 3 Minuten, bis eine ausreichende Atemfunktion und Vigilanz erreicht sind. Je nach Dosis und Wirkdauer des verabreichten Opiats und Ansprechen können weitere Gaben im Abstand von 1 bis 2 Stunden notwendig werden.
Nasal, für die sofortige Anwendung als Notfalltherapie bei bekannter oder vermuteter Opioid-Überdosierung, die sich als Atemdepression und/oder Depression des Zentralnervensystems (ZNS) manifestiert
Jugendliche ab 14 Jahren: 1,8 mg in ein Nasenloch (ein Nasenspray). Wenn der Patient nicht anspricht, sollte die zweite Dosis nach 2–3 Minuten angewendet werden. Weitere Dosen (falls vorhanden) sollten abwechselnd in das linke und das rechte Nasenloch verabreicht werden.
Naloxon ist in der Injektions-/Infusionslösung in Form von Naloxonhydrochlorid-Dihydrat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Naloxonhydrochlorid. Naloxon ist im Nasenspray in Form von Naloxonhydrochlorid-Dihydrat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Naloxon.
Anwendungshinweis:
Injektionslösung: Zur intravenösen, intramuskulären oder subkutanen Anwendung Injektions-/Infusionslösung: Zur intravenösen oder intramuskulären Injektion oder zur intravenösen Infusion Nasenspray: Zur nasalen Anwendung. Nyxoid enthält nur eine Dosis. Daher darf vor der Anwendung kein Probestoß abgegeben werden und es darf nicht getestet werden.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die Injektions-/Infusionslösung enthält: - Die Nasenspray-Lösung enthält: -
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
0,01
mg/kg/Dosis,
Bolus. Max: 0,4 mg/Dosis.
Bei Bedarf mit einer erhöhten Dosis von 0,1 mg/kg wiederholen, wenn nach 3 Minuten keine Wirkung eingetreten ist
.
0,01
mg/kg/Dosis,
Bolus. Max: 0,4 mg/Dosis.
Bei Bedarf mit einer erhöhten Dosis von 0,1 mg/kg wiederholen, wenn nach 3 Minuten keine Wirkung eingetreten ist.
Endotracheal
1 Monat
bis
18 Jahre
0,05
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf wiederholen.
wenn nach 3 Minuten noch keine Wirkung eingetreten ist.
1,8
mg/Dosis,
bei Bedarf nach 2-3 Minuten wiederholen.
In ein Nasenloch verabreichen
Weitere Dosen abwechselnd in das linke und das rechte Nasenloch verabreichen
Atemdepression nach Verabreichung von Opioiden an die Mutter vor der Geburt
Intravenös
Neugeborene
0,01
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf nach 2-3 Minuten wiederholen, wenn Wirkung ausbleibt.
Maximale Einzeldosis:
0,1 mg/kg/Dosis.
Da die Wirkungsdauer von Opioiden die von Naloxon übersteigen kann, ist eine kontinuierliche Überwachung der Atmung unerlässlich, und eine wiederholte Naloxon-Gabe kann notwendig sein, um eine wiederkehrende Apnoe zu verhindern. Aus diesem Grund ist eine Überwachung über 24 Stunden nach der Naloxon-Verabreichung wünschenswert.
Naloxon darf nicht an Neugeborene verabreicht werden, deren Mutter eventuell Suchtmittel konsumiert hat, da Naloxon in diesem Fall akute Entzugserscheinungen verursachen kann.
Intramuskulär
Neugeborene
0,01
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf nach 2-3 Minuten wiederholen, wenn Wirkung ausbleibt.
Maximale Einzeldosis:
0,1 mg/kg/Dosis.
Da die Wirkungsdauer von Opioiden die von Naloxon übersteigen kann, ist eine kontinuierliche Überwachung der Atmung unerlässlich, und eine wiederholte Naloxon-Gabe kann notwendig sein, um eine wiederkehrende Apnoe zu verhindern. Aus diesem Grund ist eine Überwachung über 24 Stunden nach der Naloxon-Verabreichung wünschenswert.
Naloxon darf nicht an Neugeborene verabreicht werden, deren Mutter eventuell Suchtmittel konsumiert hat, da Naloxon in diesem Fall akute Entzugserscheinungen verursachen kann.
Überdosierung von Opioiden während der Anästhesie/zur postoperativen Schmerzbekämpfung
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Eine schnelle Injektion wirkt stark emetisch. Die Wirkungsdauer von Naloxon ist kürzer als die von Morphin: eine Langzeitüberwachung ist erforderlich, da ein Rebound-Effekt auftreten kann. Bei Neugeborenen: zunächst für eine gute Beatmung sorgen. Naloxon nicht an Neugeborene verabreichen, deren Mutter ev. Suchtmittel konsumiert hat, da dies zu akuten Entzugserscheinungen führen kann. Kann auch subkutan oder intramuskulär verabreicht werden, wenn die periphere Durchblutung des Neugeborenen ausreichend ist. Überwachung nach der Verabreichung über 24 h.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
NVK [Niederländische Gesellschaft für Kinderheilkunde], Richtlijn pijnmeting en behandeling pijn bij kinderen [Leitlinie zur Schmerzmessung und -behandlung bei Kindern], www.nvk.nl, 2007, http://www.nvk.nl/Kwaliteit/Richtlijnenenindicatoren/Richtlijnen/Pijnmetingenbehandelingvan/tabid/348/language/nl-NL/Default.aspx, 99
NVK [Niederländische Gesellschaft für Kinderheilkunde], Richtlijn Reanimatie van de pasgeborene [Leitlinie Reanimation von Neugeborenen], www.nvk.nl, 2008, http://www.nvk.nl/Kwaliteit/Richtlijnenenindicatoren/Richtlijnen/Reanimatievanpasgeborenen/tabid/352/language/nl-NL/Default.aspx, 29-30
Kamps WA et al, Werkboek ondersteundende behandeling kinderoncologie [Arbeitsbuch Supportive Therapie in der Kinderonkologie], VU Uitgeverij, 2005