Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Kaliumjodid

Wirkstoff
Kaliumjodid
Handelsname
Kaliumjodid G.L.®
ATC-Code
V03AB21

Pharmakodynamik

Pharmakologisch wirksame Joddosen über 1 mg/Tag können folgende Wirkungen auslösen: a) Wolff-Chaikoff-Effekt. Jodexzess führt zu einer Hemmung der intrathyreoidalen Jodorganifizierung. Bei Persistenz dieses Jodüberschusses wird die Hemmung abgelöst von einer Reduktion der Jodaufnahme. Persistiert unter pathologischen Bedingungen der Wolff-Chaikoff-Effekt, so kommt es zur Hypothyreose und zur Strumabildung. b) Reduktion des intrathyreoidalen Jodumsatzes und der Kolloidproteolyse und damit Verminderung der Hormonfreisetzung. Dieser Effekt ist bei Hyperthyreose besonders ausgeprägt und – speziell bei immunogenen Hyperthyreosen – von einer Reduktion der Durchblutung und Größenabnahme sowie Verfestigung des Organs begleitet

Pharmakokinetik bei Kindern

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Blockade der Schilddrüse bei einer Exposition mit radioaktivem Iod aufgrund eines nuklearen Unfalls
    • Oral
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

zur Jodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen (Vorbeugung der Einlagerung von radioaktivem Jod [Jod 131] in die Schilddrüse)

Oral

unter 1 Monat: ¼ Tablette (entsprechend 12,5 mg Jodid)
1 bis unter 36 Monate: ½ Tablette (entsprechend 25 mg Jodid)
3 bis unter 12 Jahre: 1 Tablette (entsprechend 50 mg Jodid)
12 bis unter 40 Jahre: 2 Tabletten (entsprechend 100 mg Jodid)
Schwangere und Stillende: 2 Tabletten (entsprechend 100 mg Jodid)

Die einmalige Einnahme ist in der Regel ausreichend. In Ausnahmefällen wird die zuständige Behörde eine weitere Tabletteneinnahme empfehlen. Die Tabletteneinnahme ist jedoch bei Neugeborenen, Schwangeren und Stillenden sowie bei älteren Personen (> 60 Jahre) stets auf 1 Tag zu beschränken.

(SmPC Kaliumjodid G.L. Tabletten)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

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Präparate im Handel

Tabletten 65 mg (entsprechend 50 mg Jodid)

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.  

Anwendungshinweis:

Die Einnahme der Tabletten sollte nach einer Mahlzeit erfolgen. Die Tabletten können in etwas Flüssigkeit gelöst eingenommen werden. Mögliche Reizungen der Magenschleimhaut können durch zusätzliche reichliche Flüssigkeitsaufnahme vermieden werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die verfügbaren Tabletten enthalten Lactose-Monohydrat.

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

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Dosierungen

Blockade der Schilddrüse bei einer Exposition mit radioaktivem Iod aufgrund eines nuklearen Unfalls
  • Oral
    • Neugeborene
      [2]
      • 16,25 mg/Dosis, einmalig.
        • Einnahme erst nach Aufforderung durch die Behörden
        • 16,25 mg Kaliumjodid entsprechen 12,5 mg Iodid
    • 1 Monat bis 3 Jahre
      [2]
      • 32,5 mg/Dosis in 1 Dosis
        • Einnahme erst nach Aufforderung durch die Behörden
        • Eine einmalige Einnahme ist in der Regel ausreichend. In Ausnahmefällen wird die zuständige Behörde eine weitere Tabletteneinnahme empfehlen
        • 32,5 mg Kaliumjodid entsprechen 25 mg Iodid
    • 3 Jahre bis 12 Jahre
      [2]
      • 65 mg/Dosis in 1 Dosis
        • Einnahme erst nach Aufforderung durch die Behörden
        • Eine einmalige Einnahme ist in der Regel ausreichend. In Ausnahmefällen wird die zuständige Behörde eine weitere Tabletteneinnahme empfehlen
        • 65 mg Kaliumjodid entsprechen 50 mg Iodid
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [2]
      • 130 mg/Dosis in 1 Dosis
        • Einnahme erst nach Aufforderung durch die Behörden
        • Eine einmalige Einnahme ist in der Regel ausreichend. In Ausnahmefällen wird die zuständige Behörde eine weitere Tabletteneinnahme empfehlen
        • 130 mg Kaliumjodid entsprechen 100 mg Iodid

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Selten (0,1-0,01%): Periarteriitis nodosa, erstmalige Manifestation einer latenten Jodallergie (allgemeine allergische Erscheinungen wie Urtikaria, Angioödeme, kutane Hämorrhagien oder Purpura, Fieber, Gelenksschmerzen, Lymphadenopathie, Eosinophilie und zusätzlich infolge vermehrter Schleimhautsekretion Jucken und Brennen in den Augen, Jodschnupfen, Reizhusten, Durchfälle und Kopfschmerzen infolge Sinusitis u.ä. Symptome)

Sehr selten (< 0,01%): jodbedingte Schilddrüsenüberfunktion (bei autonomen Arealen in der Schilddrüse)

Häufigkeit nicht bekannt: Sialadenitis, gastrointestinale Beschwerden, vorübergehende jodbedingte Schilddrüsenunterfunktion, leichte Hautausschläge

 

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Hyperthyreose jeglicher Genese
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Jod
  • Dermatitis herpetiformis Duhring
  • hypokomplementämische Vaskulitis

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Das Risiko der Exposition gegenüber radioaktivem Jod und einer Blockade der Schilddrüsenfunktion durch übermäßiges Kaliumjodid ist bei Neugeborenen in den ersten Lebenstagen besonders hoch. Der Anteil der Aufnahme von radioaktivem Jod ist bei ihnen viermal höher als bei allen anderen Altersgruppen. Die Schilddrüse des Neugeborenen ist besonders empfindlich gegenüber einer funktionellen Blockade durch übermäßiges Kaliumjodid. Eine vorübergehende Hypothyreose in dieser Phase der frühen Gehirnentwicklung kann zu einem Verlust der intellektuellen Leistungsfähigkeit führen. Wird Neugeborenen stabiles Jod verabreicht, muss die Schilddrüsenfunktion unbedingt genau überwacht werden. Bei Neugeborenen, denen in den ersten Lebenswochen Kaliumjodid verabreicht wurde, sollten die TSH- und erforderlichenfalls die T4-Werte überwacht und eine geeignete Ersatztherapie durchgeführt werden.

Der potenzielle Nutzen der Jodprophylaxe ist bei jungen Menschen am größten.
Die Schilddrüse eines Fötus, Säuglings oder Kleinkindes hat ein höheres jährliches Schilddrüsenkrebsrisiko pro Einheitsdosis radioaktiven Jods als die Schilddrüse eines Erwachsenen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

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Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

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Antidote

Flumazenil

Anexate®, diverse Generika
V03AB25

Naloxon

Nyxoid®
V03AB15
V03AB14
Eisen-Chelatbildner

Deferasirox

Exjade®
V03AC03

Deferoxamin

Desferal®
V03AC01
Mittel zur Behandlung der Hyperkaliämie und Hyperphosphatämie

Polystyrolsulfonsäure

Resonium A®
V03AE01

Sevelamer

Renvela®, Sevelamercarbonat, diverse Generika
V03AE02
Entgiftungsmittel für die Behandlung mit Zytostatika

Folinsäure

Calciumfolinat, Leucovorin, diverse Generika
V03AF03

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Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittelformularium für Kinder], 2007
  2. G.L. Pharma GmbH, SmPC Kajodan (RVG 109973) 06-10-2021, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  3. National Radiological protection Board 2nd UK Working Group on Stable Iodine Prophylaxis, Stable Iodine Profylaxis, NRPB publications, 2001, 12 (3)
  4. FDA, Potassium Iodide as a Thyroid Blocking Agent in Radiation Emergencies, 2001
  5. G.L. Pharma GmbH, SmPC Kaliumjodid Tabletten 65 mg (7-00789), aufgerufen am 14.03.2022, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

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Änderungsverzeichnis

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