Methotrexat gehört als Folsäureanalogon in die Reihe der Antimetaboliten. Es hemmt kompetitiv das Enzym Dihydrofolat-Reduktase. Dihydrofolsäure muss durch dieses Enzym zur Tetrahydrofolsäure reduziert werden, bevor es bei der Synthese von Purinnukleotiden und Thymidylaten verwendet werden kann. Dadurch greift Methotrexat aktiv in die Synthese und Reparatur der DNA sowie in die Zellreplikation ein.
Daten aus einer randomisierten Studie bei Patienten mit juveniler rheumatoider Arthritis (im Alter von 2,8 bis 15,1 Jahren) deuteten auf eine höhere orale Bioverfügbarkeit von Methotrexat im nüchternen Zustand hin. Bei Kindern mit JIA nahm die Dosis-normalisierte Area under the curve (AUC) von Methotrexat mit dem Alter zu und war niedriger als bei Erwachsenen. Die Dosis-normalisierte AUC des Metaboliten 7-Hydroxymethotrexat war unabhängig vom Alter (SmPC).
Tabletten 2,5 mg, 5 mg, 10 mg
Injektions-/Infusionslösung 10 mg/ml, 25 mg/ml
Injektionslösung in einer Fertigspritze 7,5 mg, 10 mg, 15 mg, 20 mg, 25 mg, 50 mg
Injektionslösung in einem Fertigpen 7,5 mg, 10 mg, 12,5 mg, 15 mg, 17,5 mg
Methotrexat ist in den im Handel erhältlichen Darreichungsformen als Methotrexat-Dinatrium oder Base enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Methotrexat.
Anwendungshinweis:
Methotrexat Tabletten können bei einer Dosis ≤15 mg unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Bei Dosen ≥15 mg sollte die Einnahme mindestens 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit erfolgen. Bei höheren Dosen ist bei Einnahme mit Nahrung, insbesondere mit Milchprodukten, von einer Verzögerung der Aufnahme berichtet worden.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die Tabletten enthalten Lactose
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Gehe zu:
Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA), chronische Uveitis bei JIA |
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Onkologische Erkrankungen |
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Morbus Crohn |
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Juvenile Dermatomyositis |
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Mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis |
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Schwere atopische Dermatitis |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann zur Verminderung der Clearance von Methotrexat führen und damit die Toxizität von Methotrexat steigern. Unter Methotrexat Therapie kann sich die Nierenfunktion verschlechtern.
Die ersten Symptome einer Toxizität betreffen häufig die Mundschleimhaut und den Magen-Darm-Trakt (Blutungen, Geschwüre, Gingivitis, Glossitis, Stomatitis, Erbrechen und Diarrhö) sowie andere Schleimhautentzündungen. Zu den dosisabhängigen Nebenwirkungen von Methotrexat gehören: Nephrotoxizität (Niereninsuffizienz), Pneumonitis (in manchen Fällen tödliche Lungeninsuffizienz), neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, verschwommenes Sehen, Aphasie, Hemiparese, Parese und Krämpfe), Leukoenzephalopathie, schwere Panzytopenie.
Häufig: Magen-Darm-Störungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Leberfunktionsstörungen, erhöhtes Infektionsrisiko.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Leukopenie, Thrombozytopenie, Kopfschmerzen, Schwindel, Husten, Appetitlosigkeit, Diarrhö (vor allem innerhalb der ersten 24-48 Stunden nach Anwendung von Methotrexat), Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Entzündungen und Ulzerationen der Mund- und Rachenschleimhaut (vor allem innerhalb der ersten 24-48 Stunden nach Anwendung von Methotrexat), Anstieg der Leberenzyme (ALAT [GPT], ASAT [GOT]), der alkalischen Phosphatase und des Bilirubins, Alopezie, erniedrigte Kreatinin-Clearance, Erschöpfung, Unwohlsein, Herpes zoster, Anämie, Panzytopenie, Knochenmarkdepression, Agranulozytose, Benommenheit, Parästhesie, Konjunktivitis, Lungenkomplikationen auf der Grundlage einer interstitiellen Alveolitis/Pneumonie und hierdurch bedingte Todesfälle (unabhängig von Dosis und Dauer der Behandlung mit Methotrexat), Exantheme, Erytheme, Juckreiz, Photosensibilität, Hautulzerationen, opportunistische Infektionen, die tödlich verlaufen können, maligne Lymphome, allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock, Immunsuppression, Diabetes mellitus, Depression, Hemiparese, Verwirrtheit, Krampfanfälle (bei parenteraler Anwendung), Leukoenzephalopathie/Enzephalopathie (bei parenteraler Anwendung), Vaskulitis, allergische Vaskulitis, Lungenfibrose, Pleuraerguss, gastrointestinale Ulzerationen und Blutungen, Pankreatitis, Hepatotoxizität, hepatische Steatose, chronische Leberfibrose und Leberzirrhose, Abfall des Serumalbumins, schwere toxische Erscheinungen: herpetiforme Hauteruptionen, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell’s Syndrom), Urtikaria, verstärkte Pigmentierung der Haut, Nodulosis, schmerzhafte Erosionen von psoriatischen Plaques, Wundheilungsstörungen, Arthralgie, Myalgie, Osteoporose, Nephropathie, Nierenversagen, Zystitis mit Ulzerationen (eventuell mit Hämaturie), Blasenentleerungsstörungen, Dysurie, Oligurie, Anurie, fetale Missbildungen, vaginale Ulzerationen und Entzündungen, Pyrexie, bei intramuskulärer Anwendung von Methotrexat können lokale Nebenwirkungen (brennendes Gefühl) oder Schädigungen (sterile Abszessbildung, Zerstörung von Fettgewebe) am Verabreichungsort auftreten
Folgende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Sepsis (einschließlich tödlich verlaufende), megaloblastäre Anämie, Stimmungsschwankungen, vorübergehende Wahrnehmungsstörungen, Parese, Sprachstörungen einschließlich Dysarthrie und Aphasie, Myelopathie (nach lumbaler Applikation), Sehstörungen (z.T. schwerwiegend), schwere Retina-Venenthrombose, Hypotonie, thromboembolische Erscheinungen (einschließlich arterieller Thrombose, zerebraler Thrombose, Thrombophlebitis, tiefer Venenthrombose), Pharyngitis, Atemstillstand, Lungenembolie, Enteritis, Gingivitis, Melaena, akute Hepatitis, Akne, Petechien, Ekchymose, Erythema multiforme, erythematöse Hautausschläge, verstärkte Pigmentveränderung der Nägel, Onycholysis, Belastungsfraktur, Hyperurikämie, erhöhte Harnstoff- und Kreatinin-Konzentrationen im Serum, Azotämie, Abort, vorübergehende Oligospermie, vorübergehende Menstruationsstörungen, Herpes-simplex-Hepatitis, Kryptokokkose, Histoplasmose, Zytomegalievirus-Infektionen (einschließlich Pneumonie), disseminierter Herpes simplex, Nokardiose, Pneumocystitis-jirovecii-Pneumonie, Tumorlysesyndrom, aplastische Anämie, Eosinophilie, Neutropenie, Lymphadenopathie (z.T. reversibel), lymphoproliferative Erkrankungen (z.T. reversibel), Hypogammaglobulinämie, Muskelschwäche und Schmerzen in den Extremitäten, Dysgeusie (metallischer Geschmack), akute aseptische Meningitis, Meningismus (Lähmungen, Erbrechen), Hirnnervensyndrom, Parästhesie/Hypästhesie, periorbitale Ödeme, Blepharitis, Epiphora, Photophobie, vorübergehende Erblindung, Sehverlust, Perikarditis, Perikarderguss, Perikardtamponade, chronisch interstitielle Lungenerkrankung, Asthma bronchiale-ähnliche Reaktionen wie Husten, Dyspnoe und pathologische Veränderungen im Lungenfunktionstest, Hämatemesis, akute Lebernekrose, akuter Leberzerfall, Leberversagen, Furunkulose, Teleangiektasie, akute Paronychie, Hämaturie, Proteinurie, fetaler Tod, gestörte Oogenese/Spermatogenese, Unfruchtbarkeit, Zyklusstörungen, Libidoverlust, Impotenz, Scheidenausfluss, Gynäkomastie, Pneumonie, Reaktivierung einer Hepatitis-B-Infektion, Verschlechterung einer Hepatitis-C-Infektion, Neurotoxizität, Arachnoiditis, Paraplegie, Stupor, Ataxie, Demenz, Druckerhöhung des Liquor cerebrospinalis, Brustschmerzen, Hypoxie, pulmonale Alveolarblutung (wurde bei Anwendung von Methotrexat in rheumatologischer und damit verwandten Indikationen berichtet), nichtinfektiöse Peritonitis, toxisches Megakolon, Darmperforation, Glossitis, Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms [DRESS]), Exfoliation der Haut / exfoliative Dermatitis, Osteonekrose z. B. des Kiefers (sekundär zu lymphoproliferativen Erkrankungen), urogenitale Dysfunktion, Schüttelfrost, Nekrose an der Injektionsstelle, Ödem
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontaindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Achtung: Die gängige Dosis bei JIA, M. Crohn, juveniler Dermatomyositis ist 1 x pro WOCHE!
Paravasation: Schwere Reaktionen sind nicht zu erwarten.
Antidot/Rescue-Therapie: Folinsäure. Bei Konjunktivitis bei Bedarf 0,03%-ige Folinsäure Augentropfen sowie bei Kontamination des Auges 1%-ige Folinsäure Augentropfen verwenden.
Bei Verabreichung hoher Dosen wird der Urin alkalisiert, um die Nephrotoxizität zu reduzieren.
Die Supplementierung von Folsäure 5 mg/Woche, nicht innerhalb von 24 h nach der Einnahme von Methotrexat, reduziert die Nebenwirkungen bei Erwachsenen.
Bei Toxizität kann durch die Einnahme von 5 mg Folsäure innerhalb von 24 Stunden nach MTX-Einnahme die MTX Wirkung antagonisiert werden.
Zytostatika allgemein: verschiedene Zytostatika können zu Hypersensivitätsreaktionen führen. Ein Notfallset (bestehend aus Epinephrin, Clemastin und Hydrocortison) muss im Behandlungsraum verfügbar sein. Außerdem enthält das Notfallset spezifische Antidote.
Nach 9 Monaten einer klinisch inaktiven Erkrankung sollte erwogen werden, die MTX-Behandlungsdosis auszuschleichen und abzusetzen (JIA und atopische Dermatitis).
Monitoring:
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Selektive Immunsuppressiva | ||
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Orencia®
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L04AA24 | |
Soliris®
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L04AA25 | |
Arava®
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L04AA13 | |
CellCept®, Myfenax®, diverse Generika
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L04AA06 | |
Rinvoq®
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L04AA44 |
Tumornekrosefaktor alpha(TNF-alpha)-Inhibitoren | ||
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Humira®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Imraldi®, Amgevita®
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L04AB04 | |
Enbrel®, Benepali®, Erelzi®
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L04AB01 | |
Simponi®
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L04AB06 | |
Remicade®, Remsima®, Inflectra®, Zessly®, Flixabi®
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L04AB02 |
Interleukin-Inhibitoren | ||
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Kineret®
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L04AC03 | |
Ilaris®
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L04AC08 | |
Taltz®
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L04AC13 | |
Cosentyx®
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L04AC10 | |
RoActemra®, Tyenne®, Tofidence®
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L04AC07 | |
Stelara®
|
L04AC05 |
Calcineurin-Inhibitoren | ||
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Sandimmun®, Neoimmun®, Vanquoral®
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L04AD01 | |
Adport®, Advagraf®, Dailiport®, Envarsus®, Modigraf®, Prograf®, Tacforius®, Tacni transplant®
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L04AD02 |
Andere Immunsuppressiva | ||
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Imurek®, Immunoprin®, Azafalk®
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L04AX01 |