Sebelipase alfa

Wirkstoff
Sebelipase alfa
Handelsname
Kanuma®
ATC-Code
A16AB14
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Enzym (rekombinante, humane lysosomale saure Lipase; rhLAL), welches die lysosomale Hydrolyse von Cholesterinestern und Triglyceriden zu Cholesterin, Glycerin und freie Fettsäuren katalysiert. Sebelipase alfa bindet über auf dem Protein exprimierte Glykane an Rezeptoren auf der Zelloberfläche und wird anschließend in Lysosome aufgenommen. Der Ersatz der LAL-Enzymaktivität reduziert den Leberfettgehalt und Transaminasen und ermöglicht den Abbau von Cholesterinestern und Triglyceriden im Lysosom, was zur Verringerung von LDL-Cholesterin, Non-HDL-Cholesterin und Triglyceriden und einer Erhöhung von HDL-Cholesterin führt. Infolge der Substratreduzierung im Darm kommt es zu Verbesserungen des Wachstums.

Pharmakokinetik bei Kindern

Parameter < 4 Jahre (n=5) Mittelwert (SD) 4-12 Jahre (n=32) Mittelwert (SD) 12-18 Jahre (n=34) Mittelwert (SD) ≥18 Jahre (n=31) Mittelwert (SD)
Cl (L/h) 17,2 (7,07) 22,8 (11,2) 32,7 (10,8) 37,6 (13,8)
Vd zentral (L) 2,06 (1,22) 2,72 (1,43) 4,06 (2,01) 6,01 (5,43)
Vd ss (L) 6,13 (1,22) 6,79 (1,43) 8,13 (2,01) 10,1 (5,43)
T1/2 (h) 1,88 (0,69) 2,71 (1,63) 2,18 (2,28) 2,24 (1,05)
Cmax, ss (ng/mL) 247 (80,6) 679 (370) 786 (315) 997 (367)

(SmPC)

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Enzymersatztherapie (EET) bei Mangel an lysosomaler saurer Lipase (LAL-Mangel)
    • Intravenös
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös, langfristige Enzymersatztherapie (EET) bei Patienten aller Altersgruppen mit einem Mangel an lysosomaler saurer Lipase (LAL-Mangel)

Patient*innen mit rasch fortschreitendem LAL-Mangel, der während der ersten 6 Lebensmonate auftritt:

Anfangsdosis: 1 mg/kg oder 3 mg/kg (abhängig vom klinischen Status), 1 x wöchentlich

Eine Dosissteigerung auf 3 mg/kg sollte bei suboptimalem klinischem Ansprechen in Betracht gezogen werden. Eine weitere Dosissteigerung auf bis zu 5 mg/kg sollte bei persistierendem suboptimalem klinischem Ansprechen in Betracht gezogen werden. Dosen über 7,5 mg/kg wurden nicht untersucht. 

Kinder und Erwachsene mit LAL-Mangel, die vor dem Alter von 6 Monaten keinen rasch fortschreitenden LAL-Mangel haben:

Empfohlene Dosis: 1 mg/kg, alle 2 Wochen

Eine Dosissteigerung auf 3 mg/kg einmal alle zwei Wochen sollte bei suboptimalem Ansprechen anhand von klinischen und biochemischen Kriterien in Erwägung gezogen werden.

(SmPC Kanuma)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://www.ema.europa.eu abgerufen werden.

Präparate im Handel

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 2 mg/mL

Anwendungshinweis:

Zur intravenösen Infusion

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die verfügbaren Präparate enthalten: -

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Enzymersatztherapie (EET) bei Mangel an lysosomaler saurer Lipase (LAL-Mangel)
  • Intravenös
    • 0 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Neugeborene und Säuglinge im Alter von 0 - 6 Monaten mit rasch fortschreitendem Krankheitsverlauf:
        Start: 1-3 mg/kg/Dosis 1 x pro Woche
        Je nach Schwere der Erkrankung und bei raschem Fortschreiten der Erkrankung sollte eine höhere Anfangsdosis in Betracht gezogen werden. Dosissteigerungen auf bis zu 5 mg/kg/Dosis sollten bei persistierendem suboptimalem klinischen Ansprechen in Betracht gezogen werden. Dosen über 7,5 mg/kg/Dosis wurden nicht untersucht

        Säuglinge, Kleinkinder und Kinder, die vor dem Alter von 6 Monaten keinen rasch fortschreitenden Krankheitsverlauf haben:
        1 mg/kg/Dosis 1 x alle 2 Wochen. Bei suboptimalem klinischen Ansprechen, Dosis auf 3 mg/kg/Dosis steigern

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Säuglinge (< 6 Monate)

Sehr häufig (> 10%): Anaphylaktische Reaktion, Überempfindlichkeit (einschließlich Reizbarkeit, Agitiertheit, Erbrechen, Urtikaria, Ekzem, Pruritus, Blässe). Augenlidödem. Tachykardie. Atemnot. Diarrhoe. (Makulo-papulöser) Ausschlag. Hyperthermie, Fieber. Vorliegen wirkstoffspezifischer Antikörper, erhöhte Körpertemperatur, verringerte Sauerstoffsättigung. Erhöhter Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz, erhöhte Atemfrequenz

Kinder

Sehr häufig (> 10%): Überempfindlichkeit (einschließlich Schüttelfrost, Ekzem, Kehlkopfödem, Übelkeit, Pruritus, Urtikaria). Schwindelgefühl. Abdominalschmerz, Diarrhoe. Fatigue, Fieber.
Häufig (1-10%): Anaphylaktische Reaktion. Vorübergehende Hypercholersterinämie und Hypertriglyceridämie. Tachykardie. Hyperämie, Hypotonie. Dyspnoe. Aufgetriebener Bauch. (Papulöser) Ausschlag. Thorakale Beschwerden, Reaktion an der Infusionsstelle (einschließlich Extravasation, Schmerzen und Urtikaria an der Infusionsstelle), erhöhte Körpertemperatur

Anaphylaxie kann während der Infusion auch 1 Jahr nach Behandlungsbeginn auftreten. Die Mehrzahl der Reaktionen wurde während der Infusion oder innerhalb von 4 Stunden nach Beendigung der Infusion beobachtet. 
Im Vergleich zu Kindern und Erwachsenen wurde bei Säuglingen ein vermehrtes Auftreten von Anti-Wirkstoff-Antikörpern festgestellt. Bei 58 % der Säuglinge wurde eine inhibitorische Antikörperaktivität gezeigt.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Lebensbedrohliche Überempfindlichkeit (anaphylaktische Reaktion) gegen Sebelipase alfa, wenn Rechallenge-Versuche keinen Erfolg haben, oder gegen Ei

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://www.ema.europa.eu).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANDERE MITTEL FÜR DAS ALIMENTÄRE SYSTEM UND DEN STOFFWECHSEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Aminosäuren und Derivate

Carglumsäure

Carbaglu®, Ucedane®
A16AA05

Mercaptamin (oral)

Cystagon®, Procysbi®
A16AA04
Enzyme

Agalsidase alfa

Replagal®
A16AB03

Agalsidase beta

Fabrazyme®
A16AB04

Alglucosidase alfa

Myozyme®
A16AB07

Asfotase alfa

Strensiq®
A16AB13

Galsulfase

Naglazyme®
A16AB08

Idursulfase

Elaprase®
A16AB09

Imiglucerase

Cerezyme®
A16AB02

Laronidase

Aldurazyme®
A16AB05
A16AB10
Sonstige Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel
A16AX09

Iberogast®

Iberogast®
A16AX

Nitisinon

Orfadin®, Syn: NTBC
A16AX04

Sapropterin

Kuvan®
A16AX07

Teduglutid

Revestive®
A16AX08

Trientin

Cuprior®, Cufence®, Cuivrin®
A16AX12

Referenzen

  1. Alexion Europe SAS, SmPC Kanuma (EU/1/15/1033/001) Rev 10; 25-08-23, www.ema.europa.eu
  2. Alexion Europe SAS, SmPC Kanuma Konz. zur Herstellg einer Infusionslösung 2 mg/ml (EU/1/15/1033/001), Rev. 10, aufgerufen am 19-11-2024

Änderungsverzeichnis

  • 10 Dezember 2024 13:33: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung