Das Antiepileptikum Vigabatrin ist ein selektiver irreversibler Inhibitor der GABA-Transaminase, des für den Abbau von GABA (Gamma-Aminobuttersäure) verantwortlichen Enzyms. Vigabatrin führt zu einer Erhöhung der Konzentration von GABA, dem wichtigsten inhibitorischen Neurotransmitter im Gehirn.
Die folgenden pharmakokinetischen Daten wurden bei Kindern mit refraktärer Epilepsie beschrieben (SmPC Kigabeq):
Alter | n | Tmax (h) | T1/2 (h) | Cl/F (L/h/kg) |
Neugeborene (15-26 Tage) |
6 | 2,5 | 7,5 | |
Kleinkinder (5-22 Monate) |
6 | 2,5 | 5,7 | 0,591 |
Kinder (4,6-14,2 Jahre) |
6 | 1 | 5,5 | 0,446 |
Darreichungsformen und Stärken
Filmtabletten 500 mg
Lösliches Pulver 500 mg
Allgemein
Die Einnahme der Filmtabletten und des löslichen Pulvers soll vor oder nach den Mahlzeiten erfolgen. Der Inhalt eines Beutels löslichen Pulvers wird unmittelbar vor der Einnahme in Flüssigkeit (z. B. Wasser, Fruchtsaft oder Milch) gelöst.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Epilepsie |
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West-Syndrom |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Die AUC und die Halbwertszeit sind bei eingeschränkter Nierenfunktion erhöht. Aus diesem Grund haben Patienten mit Niereninsuffizienz ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko.
Sehr häufig: Agitation, Exzitation. Häufigeres Auftreten von Absencen.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Anämie, Agitiertheit, Aggression, Nervosität, Depressionen, paranoide Reaktionen, Schlaflosigkeit, Hypomanie, Manie, psychotische Störungen, Somnolenz, Sprachstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Parästhesien, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen, psychische Beeinträchtigungen, Tremor, Ataxie, Gesichtsfeldeinschränkungen, verschwommenes Sehen, Diplopie, Nystagmus, Nausea, Erbrechen, abdominale Schmerzen, Alopezie, Exanthem, Arthralgie, Müdigkeit, Ödeme, Reizbarkeit, Gewichtszunahme
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Suizidversuch, Enzephalopathie, Anomalien bei MRT-Untersuchungen des Gehirns, Optikusatrophie, Hepatitis
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Erste Wahl bei West-Syndrom. Anwendbar bei fokalen epileptischen Anfällen, jedoch aufgrund des Nebenwirkungsprofils (Gesichtsfeldeinschränkungen, Exzitation, Agitation, Schlafstörungen und Steigerung des Appetits) ist Vigabatrin hier nicht die erste Wahl.
Vor Behandlungsbeginn und während der Behandlung alle 6 Monate das Gesichtsfeld untersuchen, vorzugsweise durch standardisierte statische Perimetrie. Bei Gesichtsfeldeinschränkung muss ein Abbruch der Behandlung erwogen oder das Gesichtsfeld engmaschiger kontrolliert werden. Bei Kindern unter neun Jahren ist eine Perimetrie selten möglich und die Fortsetzung der Behandlung muss regelmäßig evaluiert werden.
Tierstudien haben gezeigt, dass Vigabatrin einen Taurin-Mangel verursachen kann. Da ein Taurin-Mangel möglicherweise mit Netzhaut-Anomalien assoziiert ist, wird Vigabatrin gelegentlich mit Taurin kombiniert. (Jammoul 2009).
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Phenytoin | Verminderte Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit von Phenytoin (kann ggf. erst nach einigen Wochen auftreten). | Monitoring der Phenytoin-Serumkonzentration in den ersten Wochen einer Kombinationstherapie und ggf. Dosisanpassung. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Barbiturate und Derivate | ||
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N03AA02 | ||
Mysoline®
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N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Epilan-D®, Epanutin®
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N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
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Petinimid®, Ethosuximid neuraxpharm
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N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
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Rivotril®
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N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
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Tegretol®, Neurotop®
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N03AF01 | |
Trileptal®
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N03AF02 | |
Inovelon®
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N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
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Convulex®, Depakine®
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N03AG01 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
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N03AX23 | |
Epidyolex®
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N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
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N03AX26 | |
Neurontin® , Gabadal® , div. Generika
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N03AX12 | |
Vimpat®
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N03AX18 | |
Lamictal®
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N03AX09 | |
Keppra®, diverse Generika
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N03AX14 | |
Fycompa®
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N03AX22 | |
Lyrica®, Pregamid®, Lyribastad®, Pregatab®, div. Generika
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N03AX16 | |
Ospolot®
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N03AX03 | |
Topamax®, Topilex®
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N03AX11 | |
Zonegran®
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N03AX15 |