Das Antiepileptikum Lacosamid ist eine funktionalisierte Aminosäure. Der genaue Wirkmechanismus, über den Lacosamid seine antiepileptische Wirkung beim Menschen ausübt, muss noch vollständig aufgeklärt werden. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Lacosamid selektiv die langsame Inaktivierung der spannungsabhängigen Natriumkanäle verstärkt und dadurch zur Stabilisierung hypererregbarer Neuronalmembranen beiträgt.
Das pharmakokinetische Profil von Lacosamid bei Kindern und Jugendlichen wurde in einer pharmakokinetischen Populationsanalyse anhand weniger Plasmaspiegel-Daten ermittelt. Die in diesen Studien verwendeten Lacosamid-Dosierungen lagen zwischen 2 und 17,8 mg/kg/Tag, eingenommen in zwei Tagesdosen und überschritten 600 mg/Tag nicht.
10 kg | 20 kg | 30 kg | 50 kg | 70 kg | |
Clearance (L/h) | 0,46 | 0,81 | 1,03 | 1,34 | 1,74 |
Darreichungsformen und Stärken
Filmtabletten 50 mg, 100 mg, 150 mg, 200 mg
Sirup 10 mg/ml
Infusionslösung 10 mg/ml
Allgemein
Die Einnahme der Filmtabletten und des Sirups kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Der Sirup enthält Sorbitol, Acesulfam, Natriummethyl-4-hydroxybenzoat, Propylenglykol und Aspartam.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Epilepsie, Monotherapie |
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Epilepsie, adjuvante Therapie |
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Bei reduzierter Nierenfunktion nimmt die AUC von Lacosamid zu. Hierdurch erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen.
Kinder ≥ 4 Jahre und < 50 kg
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
Maximale Erhaltungsdosis um 25% vermindern
GRF <10 ml/min/1.73 m2
Eine allgemeingültige Empfehlung kann nicht gegeben werden
Kinder ≥ 4 Jahre und ≥ 50 kg
GRF 10-30 ml/min/1.73 m2
Erhaltungsdosis max. 250 mg/Tag
GRF <10 ml/min/1.73 m2
Eine allgemeingültige Empfehlung kann nicht gegeben werden
Das bei pädiatrischen Patient*innen beobachtete Sicherheitsprofil ähnelt dem von Erwachsenen, wobei Schläfrigkeit bei Kindern häufiger aufgetreten ist. Folgende unerwünschte Ereignisse wurden darüber hinaus bei pädiatrischen Patient*innen beobachtet: Pyrexie, Nasopharyngitis, Pharyngitis, verminderter Appetit, anormales Verhalten und Lethargie.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Diplopie, Übelkeit, Depression, Verwirrtheitszustand, Schlaflosigkeit, myoklonische Anfälle, Ataxie, Gleichgewichtsstörungen, Gedächtnisstörungen, kognitive Störungen, Somnolenz, Tremor, Nystagmus, Hypästhesie, Dysarthrie, Aufmerksamkeitsstörungen, Parästhesie, verschwommenes Sehen, Vertigo, Tinnitus, Erbrechen, Obstipation, Flatulenz, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Diarrhö, Pruritus, Rash, Muskelspasmen, Gehstörung, Asthenie, Müdigkeit, Reizbarkeit, Gefühl der Betrunkenheit, Schmerzen oder Beschwerden an der Injektionsstelle, Irritation, Stürze, Hautwunden, Kontusion, Arzneimittelüberempfindlichkeit, Aggression, Agitation, euphorische Stimmung, psychotische Erkrankungen, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten, Halluzination, Synkope, Koordinationsstörungen, atrioventrikulärer Block, Bradykardie, Vorhofflimmern, Vorhofflattern, abnormer Leberfunktionstest, erhöhte Leberenzymwerte (> 2x ULN), Angioödem, Urtikaria
Folgende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Agranulozytose, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), Konvulsion, ventrikuläre Tachyarrhythmie, Stevens-Johnson Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Barbiturate und Derivate | ||
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N03AA02 | ||
Mysoline®
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N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Epilan-D®, Epanutin®
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N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
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Petinimid®, Ethosuximid neuraxpharm
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N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
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Rivotril®
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N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
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Tegretol®, Neurotop®
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N03AF01 | |
Trileptal®
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N03AF02 | |
Inovelon®
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N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
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Convulex®, Depakine®
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N03AG01 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
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N03AX23 | |
Epidyolex®
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N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
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N03AX26 | |
Neurontin® , Gabadal® , div. Generika
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N03AX12 | |
Lamictal®
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N03AX09 | |
Keppra®, diverse Generika
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N03AX14 | |
Fycompa®
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N03AX22 | |
Lyrica®, Pregamid®, Lyribastad®, Pregatab®, div. Generika
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N03AX16 | |
Ospolot®
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N03AX03 | |
Topamax®, Topilex®
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N03AX11 | |
Zonegran®
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N03AX15 |