Esketamin (rechtsdrehendes Isomer des Ketamin) ist ein Anästhetikum mit analgetischen Eigenschaften. Gleichzeitig bewirkt es eine sogenannte dissoziative Anästhesie. Die analgetische Wirkung tritt bereits bei subdissoziativen Dosen auf und überdauert die Anästhesie. Diese erwünschten pharmakologischen Effekte werden in erster Linie auf die Blockade der NMDA-Rezeptoren durch Esketamin zurückgeführt.
Trotz der direkt negativ kardial inotropen Wirkung wirkt Ketamin dosisabhängig direkt anregend auf das ZNS mit gesteigertem Sympathikotonus. Dadurch führt Ketamin zu kardiovaskulären Wirkungen, die einer Stimulation des sympathischen Nervensystems gleichen (erhöhter Blutdruck und erhöhter Druck im Lungenkreislauf, Steigerung der Herzfrequenz, des Herzzeitvolumens, der Herzarbeit und des myokardialen Sauerstoffbedarfs). Der systemische Gefäßwiderstand und der linksventrikuläre enddiastolische Druck bleiben normalerweise unverändert. Ketamin bewirkt keine signifikante Atemdepression, wenn es alleine angewendet wird. Außerdem bleibt der Skelettmuskeltonus der oberen Atemwege erhalten, genau wie auch die Atemwegsreflexe. Esketamin besitzt lokalanästhetische Eigenschaften.
Keine Informationen
Darreichungsformen
Injektions-/Infusionslösung 5 mg/ml; 25 mg/ml
Allgemein
Die Injektions- und Infusionslösung enthält Esketamin in Form von Esketamin-Hydrochlorid. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf Esketamin.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Anästhesie |
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Analgesie bei künstlicher Beatmung (intubierte Intensivpatienten) |
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Akute Schmerzen |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Stimulation der Atmung und Herzfunktion. Erhöht den intrakraniellen und intraokulären Druck. Dysphorie. Führt zu Speichelproduktion. Bei Anwendung bei diagnostischen oder therapeutischen Verfahren in den oberen Atemwegen wurden vor allem bei Kindern Laryngospasmen und andere Formen der Atemwegsobstruktion sowie Hyperreflexie verzeichnet. Während der Genesungsphase können psychische Störungen (unangenehme Träume mit oder ohne psychomotorische Aktivität, irrationales Verhalten, Verwirrung) auftreten. Bei Kindern bis 15 Jahren tritt dies seltener auf als bei Erwachsenen.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Aufwachreaktionen, wie z.B. lebhafte Träume, auch unangenehmer Art, Schwindel und motorische Unruhe, Sehstörungen (verschwommenes Sehen), temporäre Tachykardie, Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz (ein Anstieg von 20% über den Ausgangswert ist häufig), Erhöhung des Gefäßwiderstandes im Lungenkreislauf und erhöhte Mucussekretion. Erhöhter Sauerstoffverbrauch, Laryngospasmus und temporäre Atemdepression(Das Risiko einer Atemdepression ist normalerweise abhängig von Dosis und Geschwindigkeit der Injektion.), Übelkeit und Erbrechen, erhöhter Speichelfluss (Hypersalivation), tonische und klonische Kontraktionen, die Krämpfen gleichen können (durch erhöhten Muskeltonus), Nystagmus, Hirndrucksteigerung, Doppeltsehen (Diplopie), Zunahme des intraokularen Drucks, morbilliforme Hautrötung, Exanthem, Schmerzen und Erythem an der Injektionsstelle
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Anaphylaktische Reaktionen, Hypotonie in Verbindung mit Kreislaufschock
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Theophyllin, Aminophyllin | Herabsetzung der Krampfschwelle. | Bei Patienten mit einem erhöhten Krampfanfall-Risiko zu vermeiden. Erwägen Sie, die Behandlung mit Aminophyllin/Theophyllin zwei bis drei Tage vor der Anwendung von (Es)Ketamin auszusetzen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe | ||
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Suprane®
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N01AB07 | |
Sevorane®, div. Generika
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N01AB08 |
Opioidanästhetika | ||
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Rapifen®, Generika
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N01AH02 | |
diverse Generika
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N01AH01 |
Andere Allgemeinanästhetika | ||
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Propofol Lipuro®, diverse Generika
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N01AX10 |
ALLGEMEINANÄSTHETIKA | ||
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Rapifen®, Generika
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N01AH02 | |
Suprane®
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N01AB07 | |
diverse Generika
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N01AH01 | |
Propofol Lipuro®, diverse Generika
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N01AX10 | |
Sevorane®, div. Generika
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N01AB08 |