Eslicarbazepin

Wirkstoff
Eslicarbazepin
Handelsname
Zebinix®
ATC-Code
N03AF04
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Anfallssuppressivum; die pharmakologische Aktivität von Eslicarbazepinacetat beruht vor allem auf dem aktiven Metaboliten Eslicarbazepin. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Vermutet wird eine Stabilisierung des inaktiven Zustands der spannungsgesteuerten Natriumkanäle.

Pharmakokinetik bei Kindern

Eslicarbazepinacetat wird weitestgehend in Eslicarbazepin biotransformiert; Tmax: 2 bis 3 Stunden nach Einnahme (vergleichbar bei Kindern und Erwachsenen)

Die Metaboliten von Eslicarbazepinacetat werden hauptsächlich renal ausgeschieden. Körpergewicht und möglicherweise Alter (vor allem bei 2 bis 6 jährigen Kindern) wirken sich auf Verteilungsvolumen und Clearance aus. Populationspharmakokinetische Analysen weisen darauf hin, dass bei Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren höhere Dosierungen erforderlich sind, um Expositionen zu erreichen, die bei Kindern über 6 Jahren therapeutischen Dosierungen entsprechen; bei Kindern über 6 Jahren wurden mit 20 bzw. 30 mg/kg/Tag und Erwachsenen mit 800 bzw. 1200 mg Eslicarbazepinacetat einmal täglich vergleichbare Eslicarbazepin-Expositionen erreicht. Da die Reifung der Eliminationswege bei Kindern von 2 bis 6 Jahren wird noch nicht abgeschlossen ist, wird die Anwendung von Eslicarbazepinacetat in dieser Altersgruppe nicht empfohlen. 

(SmPC Zebinix)

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Epilepsie
    • Oral
      • On-label 

 

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral, zur Begleittherapie bei partiellen epileptischen Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung

Kinder > 6 Jahre:
Anfangsdosis: 10 mg/kg/Tag 1x täglich. Je nach individuellem Ansprechen im Abstand von 1 oder 2 Wochen um jeweils 10 mg/kg/Tag erhöhen auf bis zu 30 mg/kg/Tag. Max. 1200 mg 1x täglich

Kinder ≥ 60 kg: Dosierung entsprechend der Erwachsenendosierung: Anfangsdosis: 400 mg/Tag. Nach 1 – 2 Wochen erhöhen auf 800 mg 1x täglich. Je nach individuellem Ansprechen bis zu 1200 mg 1x täglich. Bei Monotherapie: bis 1600 mg 1x täglich

(SmPC Zebinix)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://www.ema.europa.eu abgerufen werden.

Präparate im Handel

Tabletten 800 mg
Suspension zum Einnehmen 50 mg/mL (europäisch zugelassen, in Österreich nicht im Handel)

Eslicarbazepin ist in den Tabletten in Form von Eslicarbazepinacetat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Eslicarbazepinacetat.

Anwendungshinweis:

Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Sie können bei Bedarf unmittelbar vor der Anwendung zerstoßen und mit Wasser oder weichen Speisen vermischt und oral gegeben werden. (SmPC Zebinix)

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Epilepsie
  • Oral
    • 6 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Initialdosis: 10 mg/kg/Tag in 1 Dosis. Max: 400 mg/Tag.
      • Erhaltungsdosis: Initialdosis je nach individuellem Ansprechen im Abstand von 1 oder 2 Wochen um jeweils 10 mg/kg/Tag erhöhen bis zu 30 mg/kg/Dosis in 1 Dosis. Max: 1.200 mg/Tag.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Bei der Behandlung von Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Dosisanpassung wie folgt:

Kinder > 6 Jahre:

  • ClKr >60 ml/min: keine Dosisanpassung notwendig
  • ClKr 30-60 ml/min: Anfangsdosis 5 mg/kg 1x täglich oder 10 mg/kg jeden 2. Tag für 2 Wochen, anschließend 1x täglich 10 mg/kg. Abhängig von der individuellen Reaktion kann die tägliche Dosis erhöht werden
  • ClKr <30 ml/min: Anwendung nicht empfohlen

(SmPC Zebinix)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Das Sicherheitsprofil von Eslicarbazepinacetat war im Allgemeinen zwischen Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen vergleichbar; einzige Ausnahmen waren Agitiertheit (häufig, 1,3 %) und Bauchschmerzen (häufig, 2,1 %), die bei Kindern häufiger waren als bei Erwachsenen. Schwindel, Schläfrigkeit, Drehschwindel, Asthenie, Gangstörungen, Tremor, Ataxie, Gleichgewichtsstörungen, verschwommenes Sehen, Durchfall, Hautausschlag und Hyponatriämie waren bei Kindern weniger häufig als bei Erwachsenen. Allergische Dermatitis (gelegentlich, 0,8 %) wurde nur bei Kindern und Jugendlichen berichtet.

Bei Kindern im Alter von 2 bis 18 Jahren waren die am häufigsten aufgetretenen Nebenwirkungen Diplopie (5,0 %), Schläfrigkeit (8,0 %) und Erbrechen (4,6 %). 
Bei 6- bis 11-Jährigen waren die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen Diplopie (9,5 %), Schläfrigkeit (7,4 %), Schwindel (6,3 %), Konvulsion (6,3 %) und Übelkeit (3,2 %); bei 12- bis 18-Jährigen waren dies Schläfrigkeit (7,4 %), Erbrechen (4,2 %), Diplopie (3,2 %) und Müdigkeit (3,2 %).

(SmPC Zebinix)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Schwindel, Schläfrigkeit

Häufig (1-10%): Hyponatriämie, verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Aufmerksamkeitsstörung, Tremor, Ataxie, Gleichgewichtsstörungen, Doppeltsehen, verschwommene Sicht, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Müdigkeit, Störungen der Gangart, Asthenie, Gewichtszunahme

Gelegentlich (0,1-1%): Anämie, Überempfindlichkeit, Schilddrüsenunterfunktion, Elektrolytungleichgewicht, Dehydrierung, Hypochlorämie, Psychose, Apathie, Depression, Nervosität, Erregung, Reizbarkeit, Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitäts - Syndrom, Verwirrtheitszustand, Stimmungsschwankungen, Weinen, psychomotorische Hemmung, Angst, abnorme Koordination, Gedächtnisstörung, Amnesie, Schlafsucht, Sedierung, Aphasie, Dysästhesie, Dystonie, Lethargie, Geruchstäuschung, zerebellares Syndrom, Konvulsion, periphere Neuropathie, Nystagmus, Sprachstörung, Dysarthrie, brennendes Gefühl, Parästhesien, Migräne, Sehstörung, Oszillopsie, binokulare Augenbeweglichkeitsstörung, okulare Hyperämie, Hörschwäche, Tinnitus, Palpitationen, Bradykardie, Hypertonie (einschließlich einer hypertensiven Krise), Hypotonie, orthostatische Hypotonie, Flush, peripheres Kältegefühl, Nasenbluten, Brustschmerzen, Verstopfung, Dyspepsie, Gastritis, Bauchschmerzen, trockener Mund, Unwohlsein im Bauchbereich, Blähungen, Zahnfleischentzündung, Teerstuhl, Zahnschmerzen, Lebererkrankung, Alopezie, trockene Haut, übermäßiges Schwitzen, Erythem, Hauterkrankung, Juckreiz, allergische Dermatitis, Muskelschmerzen, Knochenstoffwechselstörung, Muskelschwäche, Schmerzen in den Extremitäten, Harnwegsinfektion, Unwohlsein, Schüttelfrost, periphere Ödeme, Blutdruck erniedrigt, Gewichtsverlust, Blutdruck erhöht, Natrium im Blut erniedrigt, erniedrigter Chloridspiegel im Blut, Osteocalcin-Anstieg, Hämatokrit erniedrigt, Hämoglobin erniedrigt, Leberenzyme erhöht, Arzneimitteltoxizität, Sturz, Brandwunden

Häufigkeit nicht bekannt: Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion mit Anzeichen und Symptomen wie Lethargie, Übelkeit, Schwindel, Abnahme der Serum (Blut)- Osmolalität, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände und andere neurologische Anzeichen und Symptome. Pankreatitis, Toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Angioödem, Urtikaria

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Überempfindlichkeit gegen andere Carboxamid-Derivate (z.B. Carbamazepin, Oxcarbazepin)
  • Atrioventrikulärer Block 2. und 3. Grades

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://www.ema.europa.eu).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANTIEPILEPTIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Barbiturate und Derivate
N03AA02

Primidon

Mysoline®
N03AA03
Hydantoin-Derivate

Phenytoin

Epilan-D®, Epanutin®
N03AB02
Succinimid-Derivate

Ethosuximid

Petinimid®, Ethosuximid neuraxpharm
N03AD01
Benzodiazepin-Derivate

Clonazepam

Rivotril®
N03AE01
Carboxamid-Derivate

Carbamazepin

Tegretol®, Neurotop®
N03AF01

Oxcarbazepin

Trileptal®
N03AF02

Rufinamid

Inovelon®
N03AF03
Fettsäure-Derivate

Valproinsäure (Natriumvalproat)

Convulex®, Depakine®
N03AG01

Vigabatrin

Sabril®
N03AG04
Andere Antiepileptika

Brivaracetam

Briviact®
N03AX23

Cannabidiol

Epidyolex®
N03AX24

Felbamat

Taloxa®
N03AX10

Fenfluramin

Fintepla®
N03AX26

Lacosamid

Vimpat®
N03AX18

Lamotrigin

Lamictal®
N03AX09

Levetiracetam

Keppra®, diverse Generika
N03AX14

Perampanel

Fycompa®
N03AX22

Pregabalin

Lyrica®, Pregamid®, Lyribastad®, Pregatab®, div. Generika
N03AX16

Stiripentol

Diacomit®
N03AX17

Sultiam

Ospolot®
N03AX03

Topiramat

Topamax®, Topilex®
N03AX11

Zonisamid

Zonegran®
N03AX15

Referenzen

  1. BIAL - Portela & Ca, SA, SmPC Zebinix Tabletten (EU/1/09/514) Rev 32, 31-03-2025 , www.ema.europa.eu

Änderungsverzeichnis

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung