Phenobarbital gehört zu den Barbituraten. Der Wirkmechanismus der Barbiturate ist noch nicht vollständig bekannt. Es wird eine Verstärkung der GABA-vermittelten Hemmung der synaptischen Übertragung durch Angriff am GABA-A-Rezeptor-Chloridkanal-Komplex angenommen. Daneben unterdrücken Barbiturate präsynaptisch die Freisetzung exzitatorischer Transmitter und hemmen – vor allem in höherer Konzentration – die Entladung der Nervenzellen. Synchrone Entladungen werden stärker gehemmt als Einzelimpulse, was für die antikonvulsiven Eigenschaften von Bedeutung ist. Es wird diskutiert, dass Barbiturate postsynaptisch Glutamat-Rezeptorkanäle inhibieren. Die Unterdrückung der ZNS-Aktivität ist dosisabhängig. Mit ansteigender Dosis wird aus der hemmenden eine hypnotische und narkotische Wirkung. Daneben besitzt Phenobarbital eine ausgeprägte antikonvulsive Wirkung.
Die folgenden pharmakokinetischen Parameter wurden bei Neugeborenen ermittelt (Gonzalez 1993, Marsot 2014 und Touw 2000):
t1/2 (h) | 114,2 ± 43 (1-10 Tage PNA) 73,19 ± 24,17 (11-30 Tage PNA) 41,23 ± 13,95 (31-70 Tage PNA) |
Cl (ml/kg/h) | 4,3 (2,1-6,4) |
Vd (l/kg) | 0,71 (0,34-1,24) |
Hypothermie beeinflusst die Pharmakokinetik von Phenobarbital bei Neugeborenen nicht (van den Broek 2012, Filippi 2011, Shellhaas 2013 und Šíma 2015), obwohl die Schwere der Asphyxie zu einer Abnahme der Clearance von Phenobarbital zu führen scheint (Pokorna et al. 2019).
Die Phenobarbital-Clearance ist bei Neugeborenen und Säuglingen bei der ECMO erhöht (Median 6,5 bzw. 8,1 ml/h/kg) (Pokorna et al. 2018).
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In Österreich ist keine Arzneispezialität mit dem Wirkstoff Phenobarbital verfügbar. Es stehen Importarzneimittel und magistrale Rezepturen zur Verfügung.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
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Neonatale Konvulsionen; Status epilepticus |
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Epilepsie (alle Anfälle), Erhaltung nach neonatalen Konvulsionen/Status epilepticus |
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Nicht-opioid-assoziiertes Neonatales Abstinenzsyndrom (NAS) | ||||||||||||||||||||
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Sedierung |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Stark sedierend (mit Gewöhnungseffekt). Bei Kindern können paradoxe Erregung und Hyperaktivität auftreten.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥ 0,1 %):
Knochenmarkschäden, Störung der Blutbildung (Megaloblastenanämie) nach Langzeitanwendung, Verwirrtheit, depressive Verstimmungszustände, am Morgen nach der abendlichen Verabreichung können Hangover-Effekte (Konzentrationsstörung, Restmüdigkeit) die Reaktionszeit beeinträchtigen, Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie), kognitive Störungen, unerwünscht starke Beruhigung, Kreislaufstörungen, einhergehend mit erniedrigtem Blutdruck, bis hin zum Schock, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Oberbauchbeschwerden, Leberschäden, Nierenschäden, Störung der Sexualfunktion (verminderte Libido, Impotenz), Müdigkeit (Schläfrigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit)
Folgende ausgewählte UAW wurden zudem selten, sehr selten (< 0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Blutbildveränderungen wie Leukozytose, Lymphozytose, Leukopenie, Agranulozytose oder Thrombozytopenie, komplex partielle Anfälle und Absencen, beim Einsatz von Phenobarbital zum Schutz vor generalisierenden tonisch-klonischen Anfällen bei Absencen kann es zu einer Zunahme der Absencen kommen, Atemdepression, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), Pemphigus vulgaris, Abnahme der Knochendichte unter dem Bild der Osteoporose bis hin zu pathologischen Frakturen bei Patienten, die Phenobarbital über eine lange Zeit angewendet haben
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Hyperkinesie bei Kindern
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
BEI KINDERN UNTER 5 JAHREN:
Die i.v. zu verabreichende Flüssigkeit enthält Propylenglykol und Alkohol. Es gibt keine Alternativprodukte, die diese Hilfsstoffe nicht oder in geringerem Maße enthalten. Bei Säuglingen und Kleinkindern mit unerklärlicher metabolischer Azidose muss eine mögliche Propylenglykol-Intoxikation in Betracht gezogen werden.
Kontrollieren Sie zu Therapiebeginn und bei Beschwerden die Leber- und Nierenfunktion. Bei Leberfunktionsstörungen Dosierung anpassen.
Zu Beginn der Erhaltungsdosierung kann - insbesondere bei Kindern unter 1 Jahr - der Wirkstoff kumulieren. Die Dosierung muss je nach klinischem Bild und Messung der Serumkonzentration (an Tag 3 nach Beginn) angepasst werden.
Erste Anzeichen einer Überdosierung: Sedierung.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
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Barbiturate und Derivate | ||
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Mysoline®
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N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Epilan-D®, Epanutin®
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N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
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Petinimid®, Ethosuximid neuraxpharm
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N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
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Rivotril®
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N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
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Tegretol®, Neurotop®
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N03AF01 | |
Trileptal®
|
N03AF02 | |
Inovelon®
|
N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
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Convulex®, Depakine®
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N03AG01 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
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N03AX23 | |
Epidyolex®
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N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
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N03AX26 | |
Neurontin® , Gabadal® , div. Generika
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N03AX12 | |
Vimpat®
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N03AX18 | |
Lamictal®
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N03AX09 | |
Keppra®, diverse Generika
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N03AX14 | |
Fycompa®
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N03AX22 | |
Lyrica®, Pregamid®, Lyribastad®, Pregatab®, div. Generika
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N03AX16 | |
Ospolot®
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N03AX03 | |
Topamax®, Topilex®
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N03AX11 | |
Zonegran®
|
N03AX15 |
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