Thrombozytenaggregationshemmer; Clopidogrel ist ein Prodrug und muss durch CYP450-Enzyme metabolisiert werden, um den aktiven Metaboliten zu bilden. Der aktive Metabolit von Clopidogrel hemmt selektiv die Bindung von Adenosindiphosphat (ADP) an dessen Thrombozytenrezeptor (P2Y12) und die nachfolgende ADP-vermittelte Aktivierung des Glykoprotein-(GP-)IIb/IIIa-Komplexes, sodass es zu einer Hemmung der Thrombozytenaggregation kommt. Aufgrund der irreversiblen Bindung sind Thrombozyten für den Rest ihrer Lebenszeit (ungefähr 7–10 Tage) beeinträchtigt und die Wiederherstellung der normalen Thrombozytenfunktion entspricht der Geschwindigkeit der Thrombozytenneubildung. Darüber hinaus hemmt Clopidogrel auch die durch andere Substanzen ausgelöste Thrombozytenaggregation, indem die Verstärkung der Thrombozytenaktivierung durch das freigesetzte ADP gehemmt wird.
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien mit Kindern durchgeführt.
Filmtabletten 75 mg, 300 mg
Clopidogrel ist in den verfügbaren Filmtabletten je nach Hersteller in Form von Clopidogrel-Hydrogensulfat, Clopidogrel-Hydrochlorid oder Clopidogrel-besilat enthalten. Die angegebene Stärke bezieht sich auf Clopidogrel.
Anwendungshinweis:
Die Einnahme der Filmtabletten kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die Filmtabletten enthalten je nach Hersteller: Lactose, Rizinusöl, Lecithin
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Prävention von thrombotischen Ereignissen (einschließlich Kawasaki-Syndrom) |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Häufig (1-10%): Hämatome, Epistaxis, gastrointestinale Blutungen, Durchfall, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Bluterguss, Blutung an Punktionsstellen
Gelegentlich (0,1-1%): Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie, intrakranielle Blutungen (einige Fälle mit tödlichem Ausgang), Kopfschmerzen, Parästhesien, Schwindel/ Benommenheit, Augenblutungen (konjunktival, okular, retinal), Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni, Gastritis, Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung, Flatulenz, Ausschlag, Juckreiz, Blutungen der Haut (Purpura), Hämaturie, Blutungszeit verlängert, Neutrophilenzahl vermindert, Thrombozytenzahl vermindert
Selten (0,1-0,01%): (schwere) Neutropenie, Vertigo, retroperitoneale Blutungen, Gynäkomastie
Sehr selten (< 0,01%): thrombotischthrombozytopenische Purpura (TTP), aplastische Anämie, Panzytopenie, Agranulozytose, schwere Thrombozytopenie, erworbene Hämophilie A, Granulozytopenie, Anämie, Kounis-Syndrom (allergische vasospastische Angina/allergischer Myokardinfarkt) im Zusammenhang mit einer Überempfindlichkeitsreaktion durch Clopidogrel, Halluzinationen, Verwirrtheit, Geschmacksstörungen, Ageusie, schwere Blutungen, Blutungen operativer Wunden, Vaskulitis, Hypotonie, Atemwegsblutungen (Hämoptyse, Lungenblutungen), Bronchospasmen, interstitielle Pneumonie, eosinophile Pneumonie, gastrointestinale und retroperitoneale Blutungen mit tödlichem Ausgang, Pankreatitis, Kolitis (einschließlich ulzeröser und lymphozytärer Kolitis), Stomatitis, akutes Leberversagen, Hepatitis, Leberwerte außerhalb der Norm, bullöse Dermatitis (toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, akut generalisiertes pustulöses Exanthem [AGEP]), Angioödem, Arzneimittelinduziertes Hypersensitivitätssyndrom, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), erythematöses oder exfoliatives Exanthem, Urtikaria, Ekzem, Lichen planus, Blutungen im Muskel- bzw. Skelettbereich (Hämarthrose), Arthritis, Arthralgie, Myalgie, Glomerulonephritis, Anstieg des Serumkreatinins, Fieber
Häufigkeit nicht bekannt: Serumkrankheit, anaphylaktische Reaktionen, kreuzreaktive Arzneimittelüberempfindlichkeit unter Thienopyridinen (wie z. B. Ticlopidin, Prasugrel), Insulinautoimmunsyndrom, das zu schwerer Hypoglykämie führen kann, insbesondere bei Patienten mit HLA-DRA4-Subtyp (häufigeres Vorkommen in der japanischen Bevölkerung)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/ bzw. https://www.ema.europa.eu).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Vitamin-K-Antagonisten | ||
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Marcoumar®
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B01AA04 |
Heparingruppe | ||
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Fragmin®
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B01AB04 | |
Lovenox®, Inhixa®
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B01AB05 | |
Fraxiparin®
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B01AB06 | |
Heparin Gilvasan®
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B01AB01 |
Thrombozytenaggregationshemmer, exkl. Heparin | ||
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Thrombo ASS®, Aspirin Protect®, Herzschutz ASS®, Thrombostad®, ASS Hexal®; Syn: ASS
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B01AC06 | |
Flolan®, Dynovas®
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B01AC09 |
Enzyme | ||
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Actilyse®
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B01AD02 |
Direkte Thrombininhibitoren | ||
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Pradaxa®
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B01AE07 |
Direkte Faktor-Xa-Inhibitoren | ||
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Xarelto®
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B01AF01 |
Andere antithrombotische Mittel | ||
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Defitelio®
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B01AX01 |