Clonazepam ist ein Benzodiazepin, welches ausgeprägte antikonvulsive Eigenschaften besitzt. Weiters weist es auch sedative, muskelrelaxierende und anxiolytische Wirkung auf. Clonazepam potenziert die prä- und postsynaptische inhibitorische Wirkung von GABA (γ-Aminobuttersäure) im ZNS. Die zentralen Wirkungen von Benzodiazepinen werden durch Verstärkung der GABAergen Neurotransmission an den inhibitorischen Synapsen vermittelt. Bei Vorhandensein von Benzodiazepinen wird die Affinität der GABA-Rezeptoren für den Neurotransmitter durch positive allosterische Modulation erhöht, was zu einer verstärkten Wirkung des freigesetzten GABA auf den postsynaptischen transmembranen Chloridionenfluss führt.
Die T½ und Cl bei Neugeborenen sind ähnlich wie die bei Erwachsenen (SmPC). Kinder metabolisieren Benzodiazepine im Allgemeinen schneller als Jugendliche und Erwachsene.
Die folgenden pharmakokinetischen Parameter wurden nach intravenöser Verabreichung bei Neugeborenen ermittelt (André):
Vd (l/kg) | Cl (l/h/kg) | Terminale Halbwertszeit T1/2 (h) | |
PNA 0,5-40 Tage; Dosis 0,1 mg/kg (n=8) |
1,5-11,0 |
PNA 0,5-2,5 Tage (n=5): 0,03-0,06 PNA 25 Tage; 40 Tage (n=2): 0,14; 0,15 |
19,4-140 |
PNA 0,5-6 Tage; Dosis 0,2 mg/kg (n=9) |
1,8-4,4 | 0,04-0,07 | 22,5-74 |
PNA 44 Tage; Dosis 0,2 mg/kg (n=1) |
5,0 | 0,153 | 22,5-74 |
Die folgenden pharmakokinetischen Parameter wurden nach oraler Verabreichung bei Kindern ermittelt:
Alter | n= | Dosis | Cl (ml/h/kg) | T1/2 (h) | Referenz |
2-18 Jahre | 10 | 0,01-0,085 mg/kg/Tag in 3-4 Dosen | 7-64 (Mittelwert 25±19) | - | Walson et al. 1996 |
6-13 Jahre | 4 | 0,028-0,083 mg/kg/Tag in 3 Dosen | - | 22,1-32,7 (Mittelwert 28,7) | Dreifuss et al. 1975 |
Tabletten 0,5 mg, 2 mg
Rivotril® Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung 1 mg/ml kann importiert werden.
Anwendungshinweis:
Die Einnahme der Tabletten kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
Die verfügbaren Tabletten enthalten: Lactose
Rivotril® Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung 1 mg/ml (Import): Benzylalkohol, Propylenglykol, Ethanol
Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.
Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)
Epilepsie |
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Status epilepticus |
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Akute Angstzustände (kurzzeitige Anwendung) |
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Es sind keine Daten zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörungen bekannt. Laut Angaben des Herstellers hat eine Nierenfunktionsstörungen bei Erwachsenen keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Clonazepam und erfordert keine Dosisanpassung.
Benommenheit und Hypotonie.
Bei Säuglingen und Kleinkindern: vermehrter Speichelfluss und Bronchialhypersekretion (auf die Freihaltung der Atemwege achten).
Insbesondere bei Kindern können paradoxe Reaktionen mit akuter Erregung, Verwirrtheit und Veränderung der geistigen Verfassung auftreten.
Einzelfälle einer reversiblen, vorzeitigen Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale (inkomplette Pubertas praecox).
Bei Neugeborenen und insbesondere bei Frühgeborenen wurde Benzylalkohol (Bestandteil der Injektionslösung von Rivotril®) mit bleibenden neuropsychiatrischen Anomalien und Multiorganversagen in Verbindung gebracht (SmPC).
Häufig (1-10%): Depressionen, Müdigkeit, verlangsamte Reaktionen, Muskelhypotonie, Benommenheit und Schwindelgefühl, reversible Störungen wie Dysarthrie, Koordinationsstörungen, Ataxie und Nystagmus, Sehstörungen (Doppelbilder, Nystagmus), v.a. bei Langzeitanwendung und hoher Dosierung, Atemdepression, Muskelhypotonie, Muskelschwäche
Gelegentlich (0,1-1%): Emotionale Störungen und Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Desorientiertheit, paradoxe Reaktionen wie Unruhe/Rastlosigkeit, Agitiertheit, Erregbarkeit/Reizbarkeit, Aggressivität, Zornanfälle, Feindseligkeit, Alpträume, abnorme Träume, Schlafstörungen, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen, Nervosität, Angst, Halluzinationen, Psychosen, Hyperaktivität, Wahnvorstellungen, Konzentrationsschwäche
Selten (0,1-0,01%): Thrombozytopenie, Kopfschmerzen, anterograde Amnesie und amnestische Wirkungen können mit unangepasstem Verhalten einhergehen, Angioödem, Kehlkopfödem, Brustschmerzen, Übelkeit, epigastrische Beschwerden, Urtikaria, Pruritus, Hautausschlag, Pigmentverschiebung, vorübergehender Haarausfall, Harninkontinenz, Libidoverlust, erektile Dysfunktion
Sehr selten (< 0,01%): Allergische Reaktionen, anaphylaktischer Schock, Auslösung oder Vermehrung vorbestehender generalisierter Anfälle
Häufigkeit nicht bekannt: Herzinsuffizienz, einschließlich Herzstillstand, Fatigue (Müdigkeit, Mattigkeit)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Oral:
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Intravenöse Verabreichung unter Monitoring der Atmung und des Blutdrucks.
Bei Säuglingen und Kleinkindern kann Clonazepam zu vermehrtem Speichelfluss und zu Bronchialhypersekretion führen, weshalb auf die Freihaltung der Atemwege geachtet werden muss.
Langsam über mindestens 2 Wochen ausschleichen.
Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktoide Reaktionen hervorrufen. (SmPC Rivotril® i.v.)
Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/, Rivotril® i.v. (Import): www.fachinfo.de).
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Barbiturate und Derivate | ||
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N03AA02 | ||
Mysoline®
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N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Epilan-D®, Epanutin®
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N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
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Petinimid®, Ethosuximid neuraxpharm
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N03AD01 |
Carboxamid-Derivate | ||
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Tegretol®, Neurotop®
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N03AF01 | |
Trileptal®
|
N03AF02 | |
Inovelon®
|
N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
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Convulex®, Depakine®
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N03AG01 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
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N03AX23 | |
Epidyolex®
|
N03AX24 | |
Taloxa®
|
N03AX10 | |
Fintepla®
|
N03AX26 | |
Neurontin® , Gabadal® , div. Generika
|
N03AX12 | |
Vimpat®
|
N03AX18 | |
Lamictal®
|
N03AX09 | |
Keppra®, diverse Generika
|
N03AX14 | |
Fycompa®
|
N03AX22 | |
Lyrica®, Pregamid®, Lyribastad®, Pregatab®, div. Generika
|
N03AX16 | |
Ospolot®
|
N03AX03 | |
Topamax®, Topilex®
|
N03AX11 | |
Zonegran®
|
N03AX15 |