Filmtabletten 200 mg, 400 mg, 800 mg
Tabletten 200 mg, 400 mg, 800 mg
Saft 400 mg/5ml
Trockensubstanz zur Infusionsbereitung 250 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 250 mg, 500 mg
Augensalbe 30 mg/g
Creme 50 mg/g
Allgemein
Aciclovir liegt in den peroral zu applizierenden Darreichungsformen,in der Trockensubstanz zur Infusionsbereitung sowie in Augensalbe und Creme in der Reinform vor. Im Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung liegt es als Natrium-Salz vor. Der Wirkstoffgehalt bezieht sich jeweils auf Aciclovir. Je nach Hersteller wird die Einnahme der oralen Formulierungen möglichst mit einer Mahlzeit empfohlen.
Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:
Präparate | Darreichungsform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe |
ACICLOBENE® | Tabletten | 200/400 mg | Lactose |
ACICLOVIR 1A® | Tabletten | 200/400/800 mg | Lactose |
VIROMED® | Tabletten | 200 mg | Lactose |
ZOVIRAX® | Saft | 400 mg/5 ml | Sorbit, Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat |
ZOVIRAX® | Creme | 50 mg/g (5%) | Propylenglykol, Cetylstearylalkohol, Natriumdodecylsulfat |
ACTIVIR® | Creme | 50 mg/g (5%) | Propylenglykol, Cetylstearylalkohol, Natriumdodecylsulfat |
ACICLOVIR 1A® | Creme | 50 mg/g (5%) | Propylenglykol, Cetylalkohol |
ACICLOSTAD® | Creme | 50 mg/g (5%) | Propylenglykol, Cetylalkohol |
ACICLOBENE ratiopharm® | Creme | 50 mg/g (5%) | Propylenglykol, Cetylalkohol |
Die Fachinformationen wurden 07/2019 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).
Aciclovir ist ein synthetisches Purinnukleosid-Analog. Durch die virale Thymidinkinase wird Aciclovir zunächst zum Monophosphat, einem Nukleosid-Analog, in weiteren Schritten unter Beteiligung zelleigener Enzyme zum Di-und Triphosphat umgewandelt. Aciclovir-Triphosphat interferiert mit der Virus-DNA-Polymerase und hemmt die virale DNA-Replikation, indem nach seinem Einbau in die virale DNA ein Kettenabbruch erfolgt.
Aciclovir wirkt gegen menschliche Herpesviren, einschließlich Herpes-simplex-Viren (HSV) Typ 1 und 2, Varicella-Zoster- Viren (VZV), Epstein Barr-Virus (EBV) und Cytomegalievirus (CMV).
Die folgenden kinetischen Parameter liegen für Früh- und Neugeborene vor (Blum 1982, Hintz 1982 und Sampson 2014):
PMA | <30 Wochen (n=13) | 30 - 35 Wochen (n=9) | 36-41 Wochen (n=6) |
Dosis | 20 mg/kg/Tag | 20/40/60 mg/kg/Tag | 60 mg/kg/Tag |
Cmax (mg/l) | 10.3 (4.59-110) | 8.83 (5.44-29.8) | 12.4 (10.8-86.1) |
t½ (h) | 10.2 (4.73-13.2) | 6.55 (4.28-9.26) | 3.0 (1.61-3.69) |
Cl (l/h/kg) | 0.211 (0.095-0.31) | 0.449 (0.302-0.812) | 0.59 (0.126-0.77) |
Vd (l/kg) | 2.88 (0.646-5.30) | 4.49 (1.87-10.85) | 2.55 (0.293-4.09) |
Dosis | 5 mg/kg | 10 mg/kg | 15 mg/kg |
Cmax (µM) | 30.0 ± 9.9 | 61.2 ± 18.3 | 86.1 ± 23.5 |
t½ (h) | 4.03 ± 1.56 | 4.07 ± 1.53 | 3.24 ± 0.69 |
Cl (ml/min/1.73 m²) | 122 ± 51 | 98 ± 34 | 108 ± 43 |
Vd (l/1.73 m²) | 30.0 ± 2.0 | 28.9 ± 11.3 | 24.1 ± 6.3 |
Herpes-simplex-Infektion (immunkompetent und immungeschwächt); rezidivierende Varicella-Zoster-Infektion (immunkompetent) |
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Herpes-simplex-Enzephalitis (immunkompetent); primäre/rezidivierende Varicella-Zoster-Infektion (immungeschwächt) |
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Herpes neonatorum |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Risiko für neurologische Reaktionen, einschließlich Halluzinationen, Krämpfe und Koma. Erhöhung der Harnstoff- und Kreatininkonzentrationen, gefolgt von Nierenversagen. In diesem Fall muss die Infusionsdauer verlängert werden.
Die Anpassung der Dosierung beeinflusst den Talspiegel. Wenn der Talspiegel nicht ausreichend hoch ist, ist die antivirale Wirkung möglicherweise nicht ausreichend. Dies kann zu Resistenzen führen.
Hämodialyse (HD): 50 % der normalen Dosis und ein Intervall zwischen zwei Dosen von 24 Stunden. An Dialysetagen erfolgt die Applikation nach der Dialyse.
Kontinuierliche veno-venöse Hämodialyse (CVVH): 100 % der normalen Dosis und ein Intervall zwischen zwei Dosen von 24 Stunden, unter Berücksichtigung der Spiegel.
Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Cymevene®
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J05AB06 | |
Veklury®
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J05AB16 | |
Valtrex®, Viropel®
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J05AB11 | |
Valcyte®, div. Generika
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J05AB14 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Epivir®, Zeffix®, Generika
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J05AF05 | |
Retrovir®
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J05AF01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 |
Bei Neugeborenen: Neutropenien sind mit einer Inzidenz von etwa 20% aufgetreten. Sie sind in der Regel reversibel und während der Einnahme oder nach Therapieende selbstlimitierend. Nephrotoxizität ist mit einer Inzidenz von etwa 6% aufgetreten.
Bei intravenöser Verabreichung: Phlebitis, Übelkeit, Erbrechen, reversibler Anstieg der Leberenzyme, Pruritus, Urticaria, Hautausschlag (einschließlich Photosensitivität), Anstieg der Harnstoff- und Kreatininwerte im Blut
Bei peroraler Verabreichung: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Pruritus, Hautausschlag (einschließlich Photosensitivität), Fatigue, Fieber
Bei okularer Anwendung: Oberflächliche punktuelle Keratopathie. Dies erfordert keine vorzeitige Beendigung der Therapie und heilt ohne Folgen; Vorübergehendes leichtes Stechen oder Brennen unmittelbar nach der Anwendung, Konjunktivitis
Bei kutaner Anwendung: Vorübergehendes Brennen oder Stechen nach dem Auftragen der Creme. Leichte Trockenheit oder Schuppung der Haut, Jucken.
Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontrolle des Blutbilds zweimal pro Woche. Bei hoher Dosierung oder Infusion ist auf die Flüssigkeitsbilanz zu achten, insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen. Die Anpassung der Dosis ist bei Nierenfunktionsstörungen erforderlich.
Neugeborene, die mit einer hohen Aciclovir-Dosis behandelt werden, sollten hinsichtlich Neutropenie und Nierentoxizität überwacht werden, die in 20 % bzw. 6 % der Fälle auftreten können.
Kreatinin zweimal pro Woche bestimmen. Bei oraler Verabreichung wird bevorzugt Valaciclovir verwendet.
Bei okularer Anwendung: Keine Kontaktlinsen tragen! Es liegen nicht ausreichend klinische Daten zur Anwendung bei tiefen Hornhautdefekten und zur kombinierten Anwendung mit topischen Corticosteroiden vor.
Bei kutaner Anwendung: Nicht bei Läsionen im Mund- bzw. Vaginalbereich anwenden, da dies zu vorübergehenden Reizerscheinungen der Schleimhäute führen könnte. Bei Vorliegen von schweren Störungen der körpereigenen Immunabwehr (z.B. AIDS- Patienten oder Empfänger einer Knochenmarktransplantation) sollte die Möglichkeit einer oralen Verabreichung in Betracht gezogen werden, und die Patienten sollten diesbezüglich vor Behandlungsbeginn einen Arzt konsultieren. Nicht zur Vorbeugung von Herpes-simplex Infektionen anwenden, es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Langezeitanwendung vor.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.